Mein langer Weg
Mein Weg, der war unendlich lang
für eine kleine Quelle
und es begann mit großem Zwang,
ich schoss hinaus ins Helle.

Nun möcht' ich gern ein Delta sein,
dass sich zum Meer erweitert
und alles strömt in mich hinein,
was mich zum Schluss erheitert.

Das Wasser, das mich wild durchfließt,
erzählt von den Regionen,
in denen die Natur noch sprießt,
wo heitre Menschen wohnen.

Ich möcht' ihr Fluss des Lebens sein
und immer Leben spenden,
ich schütze jedes Fischlein klein
mit meinen nassen Händen.

Mit jeder Welle netze ich
die Ufer beider Seiten,
zu tief bin ich nur äußerlich,
ich liebe Heiterkeiten.

Ich trage jedes Fischerboot,
ich labe jeden Magen,
drum bringt mich bitte nie in Not,
wir müssen uns vertragen.

Mein Wasser soll erfrischend sein,
die Ufer grün umsäumt,
mit vielen Brücken, groß und klein,
davon hab' ich geträumt.
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Gedicht der Woche - Kw 23 / 2006
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender