Am Kamin
Die Dämm'rung hat das Land erfasst,
im Haus ist es schon dunkel,
ich habe ein Gedicht verfasst
vor des Kamins Gefunkel.

Das dunkelrote Holz, es glüht,
ich folg' dem Flug der Funken,
Gedanken haben sich bemüht,
sind in die Glut gesunken.

Die Flammenspitzen heben sich,
mit ihnen die Gedanken,
halb träume - und halb wache ich,
weil alte Wünsche ranken.

Die Glut, sie sieht so friedvoll aus,
als wollte sie betören,
der Frieden zieht durchs ganze Haus,
man kann die Stille hören.

Die Dämmerung ist längst dahin,
es funkeln erste Sterne,
ich schreibe mein Gedicht "Kamin"
und träume von der Ferne.
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Gedicht der Woche - Kw 03 / 2007
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender