Keine Zeit
Des Menschen Zeit ist sehr begrenzt,
drum müssen alle rasen,
kaum einer, der die Zeit verschwänzt,
die Pausen - sind nur Phrasen.

Dass keiner jemals Zeit gewinnt,
selbst bei der größten Hast,
dass trotzdem seine Zeit verrinnt,
hat er noch nicht erfasst.

Die Kraft, die in der Stille liegt,
die braucht er scheinbar nicht,
er hastet, bis die Einsicht siegt,
es gibt nicht nur die Pflicht.

Das Herz hat keinen Rhythmus mehr,
die Kraft - sie ist verbraucht,
er sucht die inn're Ruhe sehr,
doch alles ist verraucht.

Er hat gemieden die Natur,
sein Leben war nur Hast,
bestimmt - hat ganz allein die Uhr,
damit er nichts verpasst.

Verpasst hat er die Möglichkeit,
sich endlich zu besinnen,
trotz aller Hast - verlor er Zeit,
die Zeit - neu zu beginnen.
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Gedicht der Woche - Kw 34 / 2007
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender