Abhängigkeit
Ein Stern bedarf der Dunkelheit,
sonst würd' ihn niemand sehen,
die Woge trägt aus Schaum ein Kleid
durch stürmisches Geschehen.

Der Tau kommt nach der kühlen Nacht,
die Sonne wärmt den Tag,
so keimt uns Menschen der Verdacht,
dass sich Konträres mag.

Die Thermik trägt den Vogelflug,
der Esel die Bagage,
der Gauner steht für den Betrug,
ein Künstler kriegt die Gage.

Der Jungfrau bleibt ein Kind erspart,
dem Rentner fehlt die Jugend,
wer abhängt, den trifft alles hart,
die Einsicht - eine Tugend.
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Gedicht der Woche - Kw 23 / 2008
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender