Im Gezeitenstrom
Treibend im Gezeitenstrome
ist der Mensch fast vogelfrei,
in sich nur noch Stress-Symptome
und die Habgier stets dabei.

Abgefärbt von einer Masse,
die das Glück mit Eifer sucht,
macht ein jeder große Kasse,
sei der Job auch noch verrucht.

Nur wer Geld hat, hat auch Klasse,
wer verzichtet, ist stets dumm,
ganz egal aus welcher Rasse,
das Gewissen - bleibt stets stumm.

Und so bleibt das ganze Leben
eine Jagd nach Geld und Macht,
Ränke schmieden - Pläne weben,
bis das große Werk vollbracht.

Doch das Leben gibt auch Reichen
nur die eine kurze Frist,
dann muss jeder - andern weichen,
da hilft nicht die größte List.

Dem Gezeitenstrom entkommen,
werden jene - ganz allein,
die sich wirklich frei geschwommen,
um im Leben - Mensch zu sein.
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Gedicht der Woche - Kw 16 / 2009
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender