Zeit der Besinnung
Das Jahr hält seinen Atem an,
es schwächt das Licht der Tage,
legt Schnee auf seinen dunklen Tann
und stellt uns manche Frage:

Warum ist eure Hast so groß,
ich gab euch Jahreszeiten,
was macht ihr aus der Erde Schoß,
wovon lasst ihr euch leiten?

Gedanken an die Urnatur,
sie wären angemessen
als segensreiche Prozedur,
die heute längst vergessen.

Der Puls des Jahres hat sein Tief,
um neue Kraft zu tanken,
wer das nicht macht, der liegt sehr schief,
und niemand wird ihm danken.

Das Dunkel dieser Jahreszeit
ist Zeit - sich zu besinnen,
denn erst, wenn wir vom Stress befreit,
wird Neues auch gelingen.
Archiv
Gedicht der Woche - Kw 49 / 2009
weiter
Fotos & Gedichte: © Klaus Ender