Bewegende Stille
Die Stille muss erst hörbar werden,
bevor man ihren Sinn begreift
und man den Lärm auf Erden
von seiner Seele streift.

Es ist des Menschen Wille,
dass Lärmen imponiert,
drum sucht er erst die Stille,
wenn nichts mehr funktioniert.

Der Lärm raubt die Besinnung,
man spielt sich nur was vor,
das Blut neigt zur Gerinnung,
betäubt wird Geist und Ohr.

Erst wenn wir Zugang haben
zu dem, was wirklich zählt,
entdecken wir die Gaben
und das - was uns gequält.

Denn Kraft gebiert durch Ruhe,
die man fürs Leben braucht,
weil lärmendes Getue
nur Lärm ist - der verraucht.
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Gedicht der Woche - Kw 02 / 2010
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender