Vergänglichkeit
An einem stillen See gelegen,
erstarkte einst ein schöner Baum,
er war für alle stets ein Segen
und Höhepunkt am Waldessaum.

Er warf die Schatten auf die Wiese
und flüsterte im Sommerwind,
er war ein stummer sanfter Riese,
wie eben große Bäume sind.

In all den Jahren, die vergingen,
da wuchsen Stamm und Kronendach,
nur an den Jahreszahlen-Ringen
erkannte er - ich werde schwach.

Die Äste neigten sich zur Erde,
nur die Erhabenheit blieb gleich,
doch ahnte er - ich werde
bald Humus sein im Erdenreich.
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Gedicht der Woche - Kw 27 / 2010
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender