Hinter alten Mauern
Oft ist uns nicht ganz geheuer,
was in grauer Zeit geschah,
schweigend steht so manch Gemäuer,
das schon sehr viel Unheil sah.

Ohne Gnade war das Leben,
ohne Seele schuf man Leid,
ließ den Feind in Ketten legen,
war zur Ächtung stets bereit.

Fraglos ist den Mauern eigen,
dass ihr Schutz nur draußen galt,
innen gilt es - stets zu schweigen,
denn wer spricht - der leidet bald.

Tausend Jahre mussten gehen,
eh' der Mensch auch menschlich ward,
doch es kann noch heut geschehen,
dass er schlägt aus seiner Art.

Hinter manchen neuen Mauern,
gibt es aktuelles Leid,
lässt die Seele uns erschauern
und ein Ende scheint noch weit.
Archiv
Gedicht der Woche - Kw 25 / 2011
weiter
Fotos & Gedichte: © Klaus Ender