Eiszeit
Des Wassers Kraft ist eingefroren,
es starb ihm die Lebendigkeit,
sein Lebenssinn ging auch verloren,
erstarrt ist seine Leichtigkeit.

Kaskaden sind jetzt Stalaktiten,
es ruht in sich der Wasserfall,
verloren sind die alten Riten,
vergangen ist des Wassers Schall.

Des Winters Macht kennt keine Gnade,
kein Tropfen bleibt vor ihm verschont,
mal formt er rund, mal formt er grade,
bis sich Bizarres thront.

Kein Wasserstrahl kann ihn erweichen,
er formt auch diesen mit der Zeit,
erst wenn die Sonnenstrahlen reichen,
beginnt für ihn die Leidenszeit.

Das Wasser, das zu Eis gefroren,
bekommt nun seine Macht zurück,
es ward zum Fliessen einst erkoren
und darin liegt sein ganzes Glück.
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Gedicht der Woche - Kw 09 / 2012
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender