Sehnsucht einer Tanne
Ein unscheinbarer Tannenbaum -
er träumt, was er gern hätte,
er sieht sich als ein Lichterbaum
mit einer leuchtend Kette.

Der Traum wird wahr, er glänzt im Licht,
fühlt stolz sich - und wird eitel,
Frau Holle sieht 's mit Freuden nicht,
deckt zu ihn bis zum Scheitel.

Jetzt sieht man ihn im Tiefschnee steh'n,
des Tags - und ohne Lichter,
vom Bäumchen ist fast nichts zu sehn,
der Schnee wird immer dichter.

Die Dämm'rung kommt, das Licht geht an,
durchdringt die Schneekristalle,
der Schnee - das Licht auf dunkler Tann -
ein Wintertraum für alle.
aus unserem Bild-Gedichtband "Ein Samenkorn mit Zuversicht"
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Gedicht der Woche - Kw 50 / 2012
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender