Möwen...
Kreischend, gleitend, elegant
kommt sie ganz tief geflogen,
den Blick aufs Wasser - unverwandt
so streift sie fast die Wogen.

Sie stürzt sich in die wilde See,
hat wirklich was im Schnabel,
ein Silberfisch - im Schaum wie Schnee,
es klingt wie eine Fabel.

Sie wirft den Kopf nach oben,
ergreift erneut den Fisch,
die Wellen weiter toben,
präsent als Mittagstisch.

Der Möwenschwarm wächst weiter,
es kreischt der ganze Chor,
es klingt für uns recht heiter,
doch irrt sich unser Ohr.

Wenn hungrig ist ein Magen,
verliert sich Höflichkeit,
denn alle Wesen jagen
nach ihrer Möglichkeit.

Sind endlich voll die Wänste,
dann hört das Streiten auf,
verlieren sich die Ängste,
so ist des Lebens Lauf.
aus unserem Bild-Gedichtband "Ein Samenkorn mit Zuversicht"
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Gedicht der Woche - Kw 24 / 2013
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender