Ahnungsvoll
Dunkle Wasser lassen ahnen,
dass die Tiefe unheilsvoll,
und Gedanken ziehen Bahnen,
wie ein Lied von Dur bis Moll.

Leise, klagend, wie Sirenen
heult der Wind am Waldesrand,
mimt die Geister - die sich sehnen
nach dem tiefsten Wasserstand.

Tief vom Grunde steigen Perlen,
über allem steht der Mond,
in den Zweigen alter Erlen
ruft der Uhu - der dort wohnt.

Doch die Nächte werden enden,
wenn der Tau die Gräser nässt,
und die Sonnenstrahlen spenden,
was uns Hoffnung werden lässt.

Langsam schwindet nun das Dunkel,
letzte Sterne gehen aus
und das Sonnenstrahl-Gefunkel
nimmt dem Wasser seinen Graus.
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Gedicht der Woche - Kw 26 / 2013
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender