Klimawandel
Der Klimawandel ward verlacht,
er passte nicht zum Handel,
der schuf ja Werte - Tag und Nacht
und brauchte keinen Wandel.

Der Schlot - der war das Synonym
für Fleiß und Wohlstand pur,
der Rauch und Ruß blieb anonym,
das spürte die Natur.

Wer Winde sät - der erntet Sturm,
der fällte ganze Wälder,
die fraß dann weg - ein kleiner Wurm,
ihn stoppten keine Gelder.

Der Wohlstand wuchs - das Chaos auch,
es füllte Autobahnen,
jetzt störte nur noch Baum und Strauch,
die folgten unsern Ahnen.

Das Todholz, das im Frühling trieb,
verschwand durch Regulierung,
nur monoton - war das, was blieb,
es passte zur Regierung.

Der Baum, der einst Allee-Bestand,
er wurde nun entfernt,
und weil man das zu grausam fand,
hieß das: Natur entkernt.

Man hat sich der Natur entfernt,
sie hieß nun nicht mehr Mutter,
so blieb, da man daraus nichts lernt,
nur - Immobilien-Futter.

Der Großmarkt war das erste Ziel,
er passt auf alle Felder,
man protzte und versprach sehr viel,
dann gab es Fördergelder.

Versiegelt ward das schönste Land,
denn Schönheit heißt - nicht nutzen,
es änderte den Wasserstand,
der Mensch fing an zu stutzen.

Besinnung für das Erdenrund,
das wäre längst geboten,
statt Äpfel aus dem Süd-Burgund
fürs Kaufhaus der Lofoten.

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Gedicht der Woche - Kw 23 / 2015
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender