Die Turmuhr
Erhabenheit und Höhe
sind ihre größte Zier,
dagegen klein - wie Flöhe,
ganz unten - das sind wir.

Und unser Blick nach oben
sucht - welche Stunde schlägt
und ob die Turmuhr droben
noch ihre Zeiger trägt.

Die Winde wehen mächtig
am arg gezausten Turm
und trotzdem schlägt noch prächtig
die Glocke - selbst im Sturm.

Seit Hunderten von Jahren,
da zeigt sie uns die Zeit,
studiert unser Gebaren
in Freud' und auch in Leid.

Die Patina der Zeiger,
sie zeigt uns das Vergeh'n
von unserm eignen Leben,
die Zeit - sie bleibt nicht steh'n.
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Gedicht der Woche - Kw 15 / 2005
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender