Schwarze Gesellen
Das tiefe Schwarz der Flügel,
des Schnabels scharfe Form,
die zeigt uns wohl - und übel,
er ist enorm in Form.

Wenn Eiseswinde wehen,
verlässt er kühn das Meer,
bleibt in der Kälte stehen
und sagt uns: Schaut ruhig her!

Er öffnet seine Schwingen
und breitet sie weit aus,
man hört die Kälte singen
im wilden Sturmgebraus.

Ob Brutgeschäft, ob Fresslust,
er steht bei allem vorn
er kennt des Fischers Frust
und auch der Angler Zorn.



Der schwärzeste Geselle,
den unsre Küste kennt,
er taucht in jede Welle,
denn Ängste sind ihm fremd.

Zeigt er sich dann am Abend
im Kormoranenzug,
sich endlich nicht mehr labend,
bleibt uns noch Fisch - genug.

So, wie wir ihn nun kennen,
gebührt ihm auch Respekt,
egal wie wir ihn nennen,
uns bleibt er doch suspekt.
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Gedicht der Woche - Kw 24 / 2005
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender