Das Fischernetz

Mit rissig-rauen Händen
ward dieses Netz geflickt,
der Tag, der wollt nicht enden,
so war meist das Geschick.

In dunklen schweren Zeiten,
konnt' es - oft prall gefüllt -
der Not ein End' bereiten,
hat Hunger weggespült.

Es wurde alt und mürbe,
hat manche Last verlor'n,
es war - als wenn es stürbe,
nie mehr zum Fang erkor'n.

Jetzt schmückt es Katen-Wände,
zeigt im Petroleumlicht,
dass auch noch nach dem Ende
aus ihm die Schönheit spricht.
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Gedicht der Woche - Kw 29 / 2005
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender