Die Erde begreifen...

Lasst die Erde sich doch drehen,
man bemerkt den Wandel kaum,
lasst uns lernen - erst das Sehen
und begreifen - Zeit und Raum.

Jedes Ding bekommt Bedeutung,
wenn das Wissen uns erreicht,
doch gelingt uns keine Deutung,
wenn das Herz dem Wissen weicht.

Der Verstand, er kann erklären,
doch das Herz - es fühlt das Sein,
lasst ihr beides nun gewähren,
wird die Erde dankbar sein.

Die Natur kann alles richten,
wenn der Mensch sie akzeptiert,
statt die Erde zu vernichten,
was er tut - sehr oft borniert.

Erst vom Weltall wird erkenntlich,
dass die Erde filigran,
oh du Mensch - erkenne endlich,
was wir ihr schon angetan.

Unsre Welt ist voller Wunden
durch der Menschheit Größenwahn
und so kommen bald die Stunden,
wo uns niemand helfen kann.
Unser Denken hatte Schranken,
das Dahinter sah'n wir nicht,
niemand machte sich Gedanken,
es war gut aus unsrer Sicht.

Unser Wissen, unser Handeln
sei der Ethik Untertan,
nur die Einsicht kann noch wandeln
diesen Irrsinns-Menschen-Clan.
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Gedicht der Woche - Kw 22 / 2006
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender