Das schwarze Schaf
Es wollt kein schwarzes Schaf mehr sein,
es hat die Nase voll,
es hasst auch das Allein zu sein
und findet blau ganz toll.

So wie der Topf zum Deckel kam,
so kommt ein zweites Schaf,
ein Maler dann den Pinsel nahm
und malte sie im Schlaf.

Nun stehen sie im Wiesengrund
und jeder lacht sie aus,
denn blau zu sein zu jeder Stund,
das wird zum reinsten Graus.

Die eigne Haut - sie scheint oft schlecht,
sie ist zu schnell verpönt,
doch andern ist sie auch nicht recht,
das Wissen - es versöhnt.
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Gedicht der Woche - Kw 38 / 2006
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender