Stachlig...
Ein Herz kann voller Stacheln sein,
sie sind des Lebens Narben,
sie pflanzten sich ins Herz hinein,
als Geist und Seele darben.

So stachlig unser Herz auch ist,
wir werden nicht dran sterben,
wir leben jetzt als Optimist
und ärgern unsre Erben.

Ihr seht zwar unser Stachelkleid
und denkt an unser Ende,
doch tun wir uns nicht selber Leid,
wir spucken in die Hände.

Das Alter wird jetzt abgehakt,
die Stacheln raus gezogen,
das Abschied nehmen wird vertagt,
die Ängste sind verflogen.

Die Weisheit hat uns spät erfasst,
man musste vorher leben,
vergessen wird - was wir gehasst,
auch euch wird nun vergeben.
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Gedicht der Woche - Kw 26 / 2010
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender