Im Moor

Hinterm schwarzen dunklen Wald,
wo die Nacht besonders kalt,
taut im ersten Sonnenstrahl
erster Reif zum ersten mal.

In der Senke liegt ein Moor,
gurgelnd steigt das Gas hervor,
bildet Blasen und zerstiebt,
mysteriös und ungeliebt.

In den Sagen alter Zeit
war das Ende nicht mehr weit,
ging man einsam in das Moor,
wo man meistens sich verlor.


Doch man kann auch anders denken,
diesem Moor Verständnis schenken,
sich bewusst sein, der Gefahr,
trotzdem sagen - wunderbar.

Ob das Wollgras, ob die Föhren,
die des Wassers Gurgeln hören
und am Rand des Moores wachen,
wo die Rehe Siesta machen.

Zirbelkiefern, Heidelbeeren,
Birken, Moose, Gräser-Ähren,
alles hat sich hier vereint,
weil ein jedes, gut es meint.

Hat der Wandrer das erkannt,
wie bezaubernd dieses Land,
wird er schwärmend nun berichten
und das Moorgeheimnis lichten.
aus unserem Bild-Gedichtband "Ein Samenkorn mit Zuversicht"
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Gedicht der Woche - Kw 34 / 2011
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender