Antarktika
Du bist so fern und ach so kalt,
dein Schnee so jung, dein Sein so alt,
hast schützend dich mit Eis getarnt,
mit Tod des Menschen Tun gewarnt.

Doch sucht man dich des Sommers auf,
nimmt selbst dein Leben seinen Lauf,
dein Eis bricht auf - fällt mit Getöse,
das Meer empfängt es - gar nicht böse.

Es treibt als riesig - weiße Berge,
darauf schwarzweiß, wie kleine Zwerge,
die Pinguinen-Kolonie,
den Anblick - den vergisst man nie...

Dein Garten Eden - ganz in Blau,
dein Land zerklüftet, schwarz und rau,
bedeckt von Schnee in reinstem Weiß,
die Welt ringsum, ganz still und leis.

Antarktika Antarktika
du Welt am Kälte-Pol,
dein Dasein ist so wunderbar,
wir achten auf Dein Wohl!

Ich weiß auch, was sich Gott gedacht,
als er dies stolze Werk vollbracht,
hätt` er den Beifall haben wollen,
den Menschen Großem zollen,
dann wär` das Reich im Eise,
entfernt - nur eine Tagesreise.

Er aber schuf das Reich der Stille,
- das war gewiss sein großer Wille -
fernab vom Menschen-Trubel,
er wollte keinen Jubel.

So grüßen wir dich aus der Ferne,
und sehn das Bild von dir so gerne,
vom Reiche der Erhabenheit,
ganz tief im Eis - der Ewigkeit
aus unserem Bild-Gedichtband "Ein Samenkorn mit Zuversicht"
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Gedicht der Woche - Kw 02 / 2013
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender