Die Wäscheklammer
Einst war sie Holz - jetzt ist sie Plaste,
der Pflicht, der blieb sie treu,
denn sie gehört zu jener Kaste,
der jeder Tag stets schön und neu.

Man beißt die Zähne fest zusammen,
hält jedes Wäschestück am Rand,
bleibt mit den Schwestern dicht beisammen,
sonst fällt die Wäsche in den Sand.

Sie sind gesammelt in der Schürze
der süßen Wäscherin
und sehn den Job in seiner Würze -
das Klammern stets als Lustgewinn.

Nach jedem Tag in sanftem Winde,
wo sie geschaukelt und gekühlt,
als Klammeraffen-Waschgesinde
sich haben - ach so stolz gefühlt.

Holt man sie abends von der Leine,
erscheint die kurzberockte Maid,
drückt viele Wäscheklammer-Beine,
mehr nicht - zu ihrem Leid.
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Ender-Lyrik / Ironimus-Satiricus
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender
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