Der Ruf der Wale
In des Meeres großen Tiefen
taucht der Wal in seiner Welt,
wo sie laut nach Partnern riefen,
weil's die Schöpfung so bestellt.

Doch der Rufe lautes Singen
folgt kaum eine Partnerschaft,
weil heut andre Töne dringen
in das Ohr - mit ganzer Kraft.

Irritiert verenden Wale,
lieber sterben sie am Strand,
und man sieht mit einem Male,
großer Lärm raubt den Verstand.

Aus den fernen Echoloten,
aus Radar und Offshors-Park,
stammt der Lärm, der Mensch-Chaoten
und die fühlen sich noch stark.

Unsre Tierwelt wird vernichtet,
unsre Erde wird zerstört,
niemand wird dafür gerichtet,
kein Appell wird angehört.

Weil der Ruf der Missionare:
"Macht die Welt euch untertan",
für die Tierwelt wird zur Bahre,
kommt nun das, was viele sah'n.

Täglich mehren sich Orkane,
täglich stirbt ein Teil der Welt,
täglich glaubt der Mensch im Wahne,
was jetzt zählt - ist nur das Geld.

Wenn der letzte Fisch gestorben
und der letzte Hirsch verreckt,
wenn der Erdball ganz verdorben,
wird das Weltall neu entdeckt.

Lieber Gott - falls du am Leben,
zeig der Menschheit deine Macht,
weil wir alle sonst erleben,
dass das Weltall - umgebracht.
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Ender-Lyrik / Zeitgeist
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender
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