Kein Pseudonym

Man möchte manchmal anonym
wie eine Maus verschwinden,
kommt der Gedanke - ungestüm,
so heißt es - überwinden!

Wenn keiner mehr den Mund auftut,
dann glauben diese Typen,
dass ihre Ansicht gut uns tut,
obwohl sie sind - Polypen.

Sie reißen an sich jedes Ding,
von dem sie sich erhoffen,
dass ihre Rede Feuer fing,
dass wir total besoffen.

Ich rede von der Politik,
dem größten aller Übel,
denn meistens heißt es Krieg
und Jauche aus dem Kübel.

Ganz selten gibt es einen Brandt,
der kniet vor vielen Toten,
obwohl sie's halten in der Hand,
dass wir nie mehr Idioten.

Drum bauch' ich auch kein Pseudonym,
ich zeigt, dass ich mich wehre,
denn Politik - als Ungetüm,
reicht selten uns zur Ehre.

Sehr oft in dieser irren Welt
hat man den Text verbannt
und oft mit Wut und Hass
manch gutes Buch verbrannt.
Nun tut man heute liberal,
verbrennt auch nicht Autoren,
doch ist es ihnen nicht egal,
wenn SIE zum Spott erkoren.
zurück
Ender-Lyrik / Zeitgeist
weiter
Fotos & Gedichte: © Klaus Ender
01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60