Das Wort KRITIK

Das Wort - ist eine Übermacht,
egal, wer es geprägt,
er wird zum Feinde über Nacht,
der an dem Stuhlbein sägt.

Ob Demokrat - ob Dynastie,
ob Scheich - ob General,
ob Vorstand oder Industrie,
man hasst - und das total.

Wenn alles, was betroffen ist,
gecheckt und arrangiert,
sperrt man den Delinquent mit List,
schon ist er aussortiert.

Wer ist genehm, wer opponiert,
das ist das einzige, was zählt,
manch' Presse lügt ganz ungeniert,
der Leser liest gequält.

Wo Macht regiert, der Mensch verliert,
die Lüge hat das Wort,
dann lügt die Welt ganz ungeniert
und pflanzt sich immerfort.

Die Wahrheit ist aus Kerzenwachs,
die Flamme brennt ganz klein,
der Docht ist miserabler Flachs,
das Licht - ist blanker Schein.
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Ender-Lyrik / Zeitgeist
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Fotos & Gedichte: © Klaus Ender
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