Wasserkraft
Des Wassers Kraft ist hier entfesselt,
es tost und tobt nur Schaum und Gischt,
das wilde Nass ist eingekesselt,
es sucht den Weg, wo es entwischt.

Ganz glatt poliert sind Fels und Ufer,
die Wasserkraft ist explodiert,
hier wird ganz still der größte Rufer,
weil nur das Wasser imponiert.

Millionen Jahre schufen Spuren,
die schnelles Wasser langsam schuf,
ganz anders gingen einst die Uhren,
als hier erklang - des Mammuts Ruf.

Ganz oben - in den schwarzen Bergen,
da steht ein Staudamm groß und kalt,
er macht selbst Flüsse nur zu Zwergen,
er lässt sie fließen - und sagt Halt.

Und so bestimmt des Menschen Handeln,
wie die Natur zu sehen ist,
er lässt die Welt total verwandeln
und glaubt sich sicher durch die List.

Doch in den allerletzten Jahren,
als die Natur zurück - nun schlug,
da hat die Menschheit schlimm erfahren,
dass unser Tun - oft Selbstbetrug.
zurück
Ender-Lyrik / Zeitgeist
weiter
Fotos & Gedichte: © Klaus Ender
01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50